Der Masseto 2017 liefert erneut eine beeindruckende Leistung und setzt den Erfolg der letzten Jahre fort – zum dritten Mal in Folge. Der Masseto-Weinberg, ein dreieckiges Grundstück am hinteren Ende des Anwesens, das auch die Weinberge und das Weingut von Ornellaia umfasst, liegt am Fuße der Berge, die sanft vom Tyrrhenischen Meer aufsteigen. Die malerische Silhouette des Castiglioncello-Schlosses überragt das Grundstück. In einer Höhe von 80 bis 100 Metern über dem Meeresspiegel wachsen die Reben auf den typischen blauen Lehmböden von Bolgheri. Die ideale Lage begünstigt sanfte Brisen, die Nähe zum Meer, lange Sonnentage und kühle Nachttemperaturen, geschützt von den niedrigen Bergen im Hintergrund – ein kleines Paradies für Merlot. Im Zentrum des Weinbergs befindet sich das neue Masseto-Weingut, das mit einem angrenzenden Verkostungsraum kombiniert wurde. Die Gärung des 2017er Masseto begann im alten Weingut von Ornellaia, in einer Mischung aus Stahl- und Eichenfässern, bevor der Wein für zwei Jahre in Barriques reifte. Nach der Abfüllung verbrachte der Wein noch 12 Monate in der Flasche, bevor er freigegeben wurde. Wie bei vielen Masseto-Jahrgängen, die so früh verkostet werden, ist das Holz präsent und verleiht dem Wein sowohl Textur als auch Struktur. Der 2017er ist kraftvoll, was bei Masseto nicht überraschend ist, und hat einen Alkoholgehalt von 15,5%. Bei der Verkostung neben dem verspielteren Massetino zeigt der Masseto eine enorme Fruchtkonzentration, die durch die heißen, trockenen Bedingungen des Jahrgangs unterstützt wurde. Vielleicht fehlt diesem Jahrgang das tiefgründige sortentypische Charakter, das in den Jahrgängen 2016 und 2015 so bemerkenswert war. Dennoch zeigt sich der Wein mit einer ausgewogenen Struktur, wobei das Holz hilft, die volatilen Fruchtaromen zu mildern. Die für Masseto typischen Noten von Macchia mediterranea (wildes Buschland) sind dieses Jahr weniger ausgeprägt. Die Holztannine sind im Abgang spürbar, mit Toast- und Vanillearomen, die sich im Laufe der Zeit voraussichtlich weiter zurückbilden werden. Nach 12 Stunden Wartezeit zeigte sich der Wein bereits weicher in seiner Tanninstruktur. 97/100 (05.2020) - Wine Advocate